Er redet gern und viel von Liebe:
"Aus ihren Blicken sprach ihr Herz".
Aus seinen Versen sprechen Triebe,
die Leidenschaft verursacht Schmerz.
Wenn es in Goethe stürmt und drängt,
ist sein Begehren höchst akut,
weil andernfalls er Feuer fängt,
sodass sein Herz zerfließt in Glut.
Platonisch war die Liebe wenig:
Als an den Bergen hing die Nacht,
ritt Goethe zu ihr, wild und gierig;
sie taten es fast eh' gedacht...
Als sie dann ging mit nassem Blick
und sich nicht gerne von ihm trennte,
war Goethe männlich-stolz, geschickt.
Denn war nicht er es, der da flennte?
Ein Herr mit vielen Emotionen
der braucht natürlich viele Frauen.
Goethes Gefühlsexplosionen
sind nicht nur einer zuzutrauen.
Noch nie war Keuschheit seine Stärke,
er ist auch nicht sehr monogam.
Obgleich er Dichter ist, so merke:
Er ist halt auch nur Mann!
Judith Leja
Juni 2012